Schulgeographie in der BNE – noch ein Lehrplan….

Vor dem Lesen und Protestieren bitte beachten:

– Geographie ist in der Schule kein Hauptfach.

– Ziel des Geographieunterrichts in der Schule ist es nicht, Geographen auszubilden.


– Geographie wird nur in manchen Schuljahren unterrichtet.


– Geographie hat nur manchmal – wenn es im Stundenplan steht – zwei Wochenstunden zur Verfügung.


– Das Schulfach Geographie kann nicht alles aufnehmen, was Schule fachlich und pädagogisch will (und soll): Alle anderen Schulfächer behalten ihre Notwendigkeiten und ihre fachspezifischen Inhalte – Geographen/innen wissen: Wir können alles – manchmal allerdings nur Geographie nicht…


– Geographielehrer/innen: Habt den Mut zur Lücke! Und denkt daran, was Hattie für uns überraschender Weise gefunden hat: THE TEACHER MATTERS!


– Alle, die Verantwortung für das Schulfach Geographie tragen müssen/sollen/können/wollen: Es ist unsinnig zu fordern oder auch nur den Eindruck zu erwecken, dass die Schulgeographie alle anderen Fächer ersetzen könnte. Wenn Werbung für das Schulfach alles auflistet, was Geographie leisten könnte, kommen wir nie aus dem Loch heraus, in dem wir sitzen. Werdet Realisten! Was kann die Geographie leisten – was gehört davon in die Schulgeographie?

– Die Schulgeographie findet heute ihren Platz in der Schule im Bereich „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Dazu gehören die Fächer Biologie, Chemie, Physik, Mathematik, Geschichte, Deutsch, Fremdsprachen, Sport, Kunst, Ethik, Religion, Politik, Wirtschaft – also ALLE. Das ist in zahlreichen nationalen Konzepten von Kultusminsterien auf der Grundlage von Beschlüssen von UNO, Bundes- und Landtagsbeschlüssen festgehalten und soll in Schulcurricula umgesetzt werden. Das zu ändern schafft auch in absehbarer Zeit kein Geographenverband – überhebliche Eingaben und Werbung bewirken Einverständnis nur im direkten Gespräch, aber eher verständnisloses Kopfschütteln schon, wenn die Verhandlungsführer der Geographie den Raum verlassen haben…

– Es bleibt dabei: Weil Geographie ein methodisch und inhaltlich anspruchsvolles Fach ist, muss der Lehrer, der Geographie in der Schule unterrichten soll, eine methodisch und inhaltlich anspruchsvolle Ausbildung erhalten. Nur dann kann er im Einklang mit dem jeweiligen Lehr-/Bildungsplan aus der fachlichen Fülle das für seine Schüler/innen Erforderliche/Notwendige auswählen.

Die organisierte Schul-Geographie hätte die dringliche Aufgabe, (wieder einmal) zu versuchen, einvernehmlich wenigstens unter ihren Mitgliedern eine Übereinkunft zu finden, was Kernaufgabe und Kerninhalte der Schulgeographie sind und welche Möglichkeiten und Fähigkeiten sie in Schule und Bildung einbringen kann, könnte oder soll.

„Die Schule will das Verständnis für das wirtschaftliche und soziale Leben der menschlichen Gesellschaft und ihrer Gruppen und Organisationen und die Gewinnung eines umfassenden Weltbildes vorbereiten. Alle Fächer helfen, wertvolle Anlagen und Kräfte des Schülers freizumachen und zu nützlicher Betätigung zu entfalten. Die Schule beschränkt sich also nicht darauf, Kenntnisse zu vermitteln und den Verstand zu schärfen, ihre Arbeit gilt der Ausbildung des ganzen Menschen. „
(Emil Hinrichs GR 1971, S. 268
)

Anmerkung:
Dieser Lehrplan kann natürlich durch angemessene Erweiterung auf ein gewohntes Lernplanvolumen erweitert werden.

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